Was zum Schmunzeln
Man glaubt es nicht...
Leben auf dem Campingplatz, zum Schmunzeln für alle Camperfreunde oder die, die es nie werden wollen:
Alligator statt Brötchen
oder
Rücksichtnahme ist das halbe Camperleben
Anmeldung:
Sollten Sie Kinder oder Hunde haben, sollten sich diese bei der Anmeldung im Fahrzeug ducken. So spart man sich schnell ein paar Euros an Personen- bzw. Hundegebühren (funktioniert in der Regel am besten bei großen, anonymen Campingplätzen)
Brötchen kaufen:
Betrauen sie ihre Kinder auch auf dem Campingplatz mit Aufgaben! Schicken sie ihr Kind ruhig los, um morgens Brötchen zu holen. Die einzige Verkäuferin, aber auch die übrigen Brötchenholer bringen sicherlich Verständnis dafür auf, dass ihr Kind die Menge und Sorte der Brötchen vergessen hat. Machen sie ihrem Kind auf keinen Fall Vorhaltungen, wenn es anstatt der Brötchen einen aufblasbaren Alligator mit Sitzmulde eingekauft hat.
Kinder:
Kleine Kinder gehen oft verloren. Hängen Sie daher den Kindern kleine Täschchen um, in denen Sie einen Zettel mit den nötigsten Informationen deponieren, wie: Sind spätestens um 21 Uhr zurück, Eleonore-Kathrin mag nur rosa Kartoffelbrei, Malte muss bis zum Abendbrot gewaschen sein... .
Sollte ihr Kind um 23:30 Uhr immer noch nicht bei ihnen sein, sollten sie nicht in Panik ausbrechen! Suchen sie ihre Kinder zuerst im Waschhaus! In 99 Prozent aller Fälle werden sie ihr Kind beim Befüllen von Luftballons mit Wasser antreffen.
Campingplätze ohne Schwimmbad:
Ein mitgebrachtes, aufblasbares Schwimmbecken in entsprechender Größe löst das Problem. Bei leichter Verschmutzung des Wassers ist eine Neubefüllung über die auf allen Campingplätzen vorhandene Wasserversorgung leicht möglich. Grellfarbige Wasserschläuche vermindern das Stolperrisiko der Mitcamper erheblich.
Hunde:
Leinen sie ihren Hund ruhig unbeaufsichtigt vor dem Wohnwagen an. Das ständige Bellen zeigt ihnen an, dass der Hund nicht weggelaufen ist. Lassen sie ihren Hund auch ruhig am Strand frei laufen. Die Strandbesucher gewöhnen sich schneller an Hunde und haben keine Angst mehr. Können Sie es nicht über Ihr Herz bringen, ihren Liebling anzuleinen und wollen ihm deshalb freilaufend seinen Aufenthalt auf dem Campingplatz gönnen, sollten Sie folgende Zurufe ständig parat haben: "Der macht nix, der will nur spielen! " Folgen daraufhin aber irgendwelche Hilferufe, sollten Sie schnell mit: " Das hat er wirklich noch nie gemacht! " reagieren können.
Campingparzellen:
bei der Auswahl des Platzes immer zuerst den gesamten Campingplatz genauestens mit dem Gespann oder Wohnmobil erkunden und inspizieren, insbesondere bei staubigen Plätzen. Notieren Sie auch gleich die nächsten 3 (leider belegten) Plätze , auf die Sie innerhalb einer Woche noch "umziehen" werden, sobald diese Plätze frei werden. So rückt man Stück für Stück näher auf "seinen" Ideal-Platz, den man dann wenigstens noch für einen Tag vor der Abreise genießen kann.
Nachbarfrieden:
Die noch freien Parzellen links und rechts neben ihrem können sie auf Dauer frei halten, indem sie Kinderspielzeug, ein Hundefressnapf und einige Kinderfahrräder gut sichtbar platzieren. Somit ist ein ruhiger Aufenthalt gesichert.
Vorzeltaufbau:
Wenn der Wagen einmal steht kommt das übliche Procedere - bitte möglichst nach 22 Uhr: Vorzeltaufbau, die Zeltstangen klingen am besten beim freien Fall aus 1,50 Meter Höhe, Auto leer räumen, beim Viertürer auch alle Türen noch mal ausprobieren und natürlich erst mal alles gründlich putzen. Fußmatten ausschlagen nicht vergessen.
Bohrhammer:
Schlaue Camper bohren mittels Akkuschrauber und Steinbohrer die Löcher für die Heringe und Wurmis vor. Bedenken sie aber, dass sich bereits ab 10 Bohrlöchern ein pneumatischer Bohrhammer rentiert und in der Bohrleistung weit überlegen ist! Die Dinger gibt´s inzwischen auch mit Akku.
Territorium:
Beim Abspannen von Vorzelten, Markisen etc. unbedingt darauf achten, dass die Heringe mindestens 15 Zentimeter rausgucken und das möglichst am Rande vom Geh- oder Fahrwegen - es hat ja niemand was auf der eigenen Parzelle zu suchen. Und wenn mal einer stolpert: Der verirrt sich nicht noch einmal in ihre Nähe.
Sichtschutz:
Einen hervorragenden Sichtschutz bildet eine oder mehrere Leinen mit aufgehängter Wäsche. Die Wäscheleine, die man natürlich in 1,50 Meter Höhe aufhängt, damit die lieben Kleinen auch gut drankommen, lässt man über Nacht auch ohne Wäsche aufgespannt, denn Grenzüberschreitungen auf dem Campingplatz kommen praktisch nicht vor, und sollte jemand doch des nachts eine Abkürzung wählen, so wird er sich diesen Fehltritt das nächste Mal gut überlegen.
Qualitätstest:
Die Gangbarkeit von Reißverschlüssen testet man am besten im kalten Zustand. Hier eignen sich die sehr frühen Morgenstunden besonders. Achten sie aber bitte darauf, dass jedes Familienmitglied den Reißverschluss mindestens einmal vollständig auf- und zuzieht, damit er sich langsam erwärmen kann.
Patriotismus:
Sollte es vorkommen, dass der Campingplatz-Betreiber ihnen keinen Platz in der ersten Reihe am Strand zuweist, was eigentlich selbstverständlich wäre, und sie somit auf das Bauen einer stolzen Strandburg verzichten müssen, so tragen sie es mit Fassung! Der echte Patriot hat immer eine bundesdeutsche Flagge dabei (wenn's geht mit Adler!) und hisst diese am eigens mitgeführten Mast. Vorgeschriebene Masthöhe: 5 Meter!
Wollen sie sich aus der Patrioten-Masse hervorheben, hissen sie zusätzlich noch die entsprechende Flagge ihres Bundeslandes, ihres Automobilherstellers, ihres Fußballclubs sowie den wunderschönen Wimpel ihres Kleintier-Zuchtvereins. Die Bewunderung ihrer Camping-Nachbarn ist ihnen sicher!
Umweltschutz:
Als eifriges Mitglied der Aktion Krombacher-rettet-den-Regenwald stapeln sie voller Stolz die mitgeführten Arbeitsutensilien (Bierkästen) sichtbar vor ihrer Behausung. Nach stundenlangem Arbeitseinsatz zur Rettung des Regenwaldes-selbstverständlich mit gesanglicher Unterstützung- präsentieren sie ihrer Umwelt das Ergebnis: Alle geleerten Flaschen sind in Reih und Glied zu kunstvollen Figuren aufgestellt.
Erdöl sparen:
Mit den Erdölreserven sollte man tunlichst sparsam umgehen. Deshalb verbietet es sich natürlich, quietschende Dreirad- oder Buggy-Räder mit Schmieröl zu benetzen, schließlich könnte ja womöglich auch ein Tröpfchen danebengehen und den gepflegten Campingplatz verschmutzen. Besonders sorgsame Eltern halten dann natürlich die Ruhezeiten ein.
Strom:
Wird auf Campingplätzen der Strom pauschal abgerechnet, grillt man elektrisch und verwendet zum Heizen Heizlüfter. Bei gleichzeitiger Nutzung der Geräte kann man die Stromverkabelung auf mehrere Stromkästen verteilen. Sollten alle Stromanschlüsse besetzt sein, wird es gerne gesehen, wenn man einfach mit dem mitgebrachten Mehrfachstecker den Strom beim Nachbar anzapft.
Frischwasser:
Nehmen sie unbedingt einen 50-Meter-Schlauch mit. Falls die Wasserentnahme 50 Cent kosten sollte, einfach irgendeinen Anschluss im Waschhäuschen nutzen, zur Not den Anschluss vom Wasserhahn nehmen, und schon hat man als sparsamer Mensch, der der Camper an sich ja ist, wieder einmal Geld gespart.
Kloreinigung:
Die Frischwasseranschlüsse eignen sich auch hervorragend beim Reinigen der Campingtoilette, wobei darauf zu achten ist, dass aus Reinlichkeitsgründen der Frischwasserschlauch möglichst tief in die Öffnung der Kassette gesteckt wird, damit man sich nicht nass spritzt.
Auto waschen:
Auch kann man dort hervorragend sein Auto waschen. Das Wasser ist ja in der Regel kostenlos und die anderen Camper können ja in der Zwischenzeit ihr Wasser aus den Duschen holen.
Warmwasser:
Einen Warmwasserboiler im Caravan braucht kein Mensch und kostet nur Gas, wo man doch das warme Wasser direkt aus dem Waschraum nehmen kann.
Fernsehen:
Den besten Fernsehempfang haben sie immer dort, wo sie gerade nicht stehen. Fragen sie also ruhig ihren Campingnachbarn, ob sie nicht für die Dauer des Urlaubs die Satellitenschüssel samt Dreibein auf seinem Stellplatz aufstellen dürfen.
Satelliten finden:
Die Ausrichtung der Satellitenschüssel wird erheblich erleichtert, wenn sich alle Familienmitglieder daran beteiligen. Deutliche Kommandos und Zurufe wie: „mach mal wie eben“, „zurück, neeee ist Schnee“, „ich glaub jetzt haste den Türken drin“... können über mehrere Familienmitglieder besser übermittelt werden.
Radio:
Ein Radio brauchen sie in der Regel nicht mitnehmen. Auf den meisten Plätzen ist der Empfang der verschiedensten Sender ohne Radio gesichert. Ihren eigenen neuen Weltempfänger testen sie am besten im Freien, damit alle Nachbar das neue Gerät und dessen tollen Klang bewundern können.
Handy:
Wenn sie ihr Handy vor dem Vorzelt benutzen, wird den umliegenden Campern nochmals bestätigt, dass der Platz gut ist und es bisher noch nicht geregnet hat. Sie erfahren auch, dass Harras (der Hund) mit Oma gut fertig wird. Auch lernt der Nachbar Ihre Verwandten kennen. Dies vereinfacht die weitere Kommunikation erheblich und vertreibt den Mitcampern die Langeweile. Wenn Sie lange nicht angerufen wurden, rufen Sie selbst bei Ihrer Mailbox an. Dann wird es nicht lange dauern, bis Sie wieder „wichtig“ sind.
Duschgel und Shampoo:
Falls sie es vergessen haben sollten: Eine Besichtigungstour der leeren Duschkabinen ist oft mit Erfolg gekrönt. Meistens steht dort eine größere Auswahl herum.
Toilettenpapier:
Toilettenpapier kann man sich wunderbar einsparen. Auf der Campingplatz-Toilette gibt es jede Menge umsonst. Nach einem 3-wöchigen Urlaub, wenn man nach jeder Sitzung 1 Rolle mitnimmt, reicht der Vorrat zu Hause noch für die nächsten 3 Monate.
Kochen/Essen:
Wenn Sie Ihre frisch gekochten Nudeln durch das Nudelsieb abgießen wollen, tun sie das um Gottes Willen nicht in der eigenen Spüle im Sanitär-Gebäude. Dem nächst gelegenen Baum oder Strauch ist es schließlich egal, ob er Regenwasser oder kochendes und gesalzenes Wasser bekommt.
Speisezettel:
Gönnen sie sich bei der Verpflegung während einer dreiwöchigen Auslandsreise ab und zu eine Abwechslung (man hat ja schließlich Urlaub). Sonntags zum Beispiel mal eine Dose von Lidl- statt immer nur Aldi-Dosen öffnen. Noch abwechslungsreicher ist es, die vertrauten Lebensmittel von zu Hause direkt im Ausland bei Lidl oder Aldi zu erwerben und zusammen mit den Kindern einkaufen zu gehen. Dann können diese gleich lernen, was Wienerwürstchen auf Italienisch heißt. Und wenn dann noch die Etiketten anders sind als in der Heimat, kann man von den kulinarischen Höhepunkten der Reise sogar zu Hause noch berichten und aus den unterschiedlichen Dosen eine kleine Sammlung anlegen. Europa-Münzen sammelt ja schließlich jeder.
Mückenlampen:
Die blauen Fliegen- und Mückenlampen sorgen beim Nachbarn nicht nur für eine willkommene Ablenkung für die "eigenen" Mücken, sondern das Geräusch der atomisierenden Insekten beruhigt ungemein beim abendlichen Glas Wein oder Bier und fördert den Appetit.
Bekleidung:
Das gerippte ärmellose Oberteil ist für Männer obligatorisch. Nur zu übertreffen durch den nackten Oberkörper im Sommer oder bei der Arbeit am Vorzelt mit Bierflasche. In der gemütlichen Abendrunde am Holzkohlegrill (damit die Nachbarn auch was davon haben) ist der Jogginganzug für Herren und Damen Pflicht - die Kinder können natürlich hüllenlos bis 1 Uhr nachts rumtoben (spart die Pampers).
Kleiderordnung:
Zum abendlichen Restaurantbesuch sollte man unbedingt die weißen Socken gegen die "edlen" grauen in den braunen Sandalen tauschen, denn die passen auch besser zum Muskelshirt. Die am Strand gekaufte Goldkette trägt man natürlich darüber, so dass selbst die Einheimischen nicht übersehen können, welch hohe Kultur wir mit ins Land tragen.
Neuankömmlinge:
Beobachten Sie "Neuankömmlinge" sehr genau! Sie können dann diskret und im richtigen Augenblick Ihren immer für diese Zwecke bereitstehenden Gehstock oder Ihre Krücke zeigen. Beim ersten Gespräch erwähnen Sie natürlich die desolate Verfassung der Wirbelsäule, an der auch nach dem letzten Bandscheibenvorfall kaum noch etwas zu retten ist. Niemand wird es ihnen verübeln, wenn sie in solch desolater Verfassung nicht helfen können. Und wozu gibt es schließlich Euromoover?
Winterzeit:
Im Winter vor dem Abfahren den Wagen immer mindestens 10 Minuten warmlaufen lassen, im Sommer natürlich auch, damit die Klimaanlage schon mal abkühlen kann.
Abreise:
Beherzigen sie auf keinen Fall den unverschämten Wunsch des Campingplatz-Betreibers, bereits am Vorabend der Abreise die Rechnung ihres Aufenthaltes zu begleichen. Setzen sie ein Zeichen für den mündigen Camper und zahlen sie unmittelbar bei Verlassen des Platzes. Fahren sie ihr Fahrzeug direkt bis an die Schranke; lassen sie dabei ihren kernigen Dieselmotor laufen; kopfschüttelnde Gäste können sie bei dieser Gelegenheit auf die hervorragende Laufruhe sowie die vorhandene Abgasnorm Euro 3 oder gar 4 hinweisen. Der Dame an der Rezeption erteilen sie bei dieser Gelegenheit noch eine kurze Belehrung über die Vorteile Ihrer Kreditkarten, die diese nicht akzeptieren kann.
Als Camper mit internationalem Format verlangen sie selbstverständlich das Gästebuch, verschönern dieses mit einem geistvollem Eintrag; lassen sich noch ein paar Aufkleber aushändigen und verlassen den gastlichen Raum mit der Androhung: "Auf Wiedersehen im nächsten Jahr". Beim Besteigen ihres Gefährts freuen sie sich darüber, wie lang die Schlange der ebenfalls Abreisewilligen geworden ist. Haben sie doch dafür gesorgt, dass andere Camperfreunde sich in aller Ruhe und Gelassenheit noch von der Schönheit des Platzes überzeugen konnten. Nun vergewissern sie sich noch gewissenhaft über die Funktionstüchtigkeit ihrer Stopplichter, Blinker und sonstigen Lampen, sammeln ihre Frau und die Kinder wieder ein, steigen schnell noch mal aus, um zu prüfen, ob der Kühlschrank auch wirklich Strom hat, und schon geht´s mit lustigem Winken und beifälligem Abschieds-Hupen auf den Heimweg.
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