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Feuchtigkeit: Wer viel misst, misst Mist!!

oder Feuchtigkeitsmessgeräte

Zur Grundausstattung eines Wohnmobils oder Caravans gehört nach meiner Auffassung ein gutes Feuchtigkeitsmessgerät. Die einfachen Geräte aus dem Baumarkt für 20 bis 50 EUR nützen wenig, weil diese mit zwei kleinen Spitzen nur die Oberflächen messen können. Wenn die Oberfläche aber schon nass ist, dann dürfte der eigentliche Feuchtigkeitsschaden schon recht alt und ziemlich groß geworden sein. Besteht die Oberfläche aus GfK oder Alu misst das gerät ohnehin nur Unsinn, weil es nicht in das Sandwich hineinschauen kann.

Ein halbwegs brauchbares Messergebnis erzielt man also nur mit Geräten, die kapazitiv messen. Diese Geräte können also in gewissen Grenzen in die Konstruktion hinein messen, ca. 10 bis 30 mm tief. Die Kosten liegen bei 70,- bis 300,- EUR. Dies ist eine sehr sinnvolle und auf lange Zeit angelegte Investition; preiswerter als eine Alufelge oder 4 Radkappen.

Als geeignete Geräte am Markt kenne ich (eine Empfehlung kann ich hier nicht geben, auch wenn mir ein Praxistest zu den Geräten, den ich gemeinsam mit anderen Forenmitgliedern vorgenommen hatte, vorliegt):

- Greisinger GMI 15
- Doser GM 42
- Chaisson VI-D3
-
Trotec BM 31 (das verwende ich zB)

Wer viel misst, misst Mist!


Deshalb aufpassen: Schlägt das Gerät deutlich aus, muss eine weitere Kontrolle erfolgen, ob wirklich Feuchtigkeit oder irgendwelche Einbauten die Ursache sind. In einem meiner Fälle in der Vergangenheit hat ein nicht so gewandter Gutachter auch schon mal Kondenswasser für Feuchtigkeit in der Wand gehalten, was sich dann später als Fehlmessung herausstellte. In einem anderen Fall blieben wir zunächst beharrlich bei „Feuchtigkeit in der Wand“, bis uns der Hersteller offenlegte, dass in dem „befallenen Bereich“ eine Art Hasendraht/Metallgeflecht mit eingebacken worden war, um eine Verstärkung für den Türrahmen zu erreichen. Das Gerät ist „dumm“, muss also die Kenntnisse des Anwenders mit nutzen. Sonst kommt man zu falschen Schlüssen. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich am meisten.

Störungen verursachen z.B. metallische Verstärkungen im Sandwich oder Kabel und dergleichen. Metalle kann man dann herausfiltern mit einem kleinen Metalldetektor, wie man ihn als Handwerker für die Kabelsuche vor dem Bohren von Löchern in Hauswände verwendet. Bleiben Zweifel, hat man Grund, sich beim Hersteller über diesen Teil der Konstruktion zu erkundigen oder zu einem Sachverständigen zu fahren.

Frühes Erkennen von Feuchtigkeit in der Konstruktion hilft die Beseitigungskosten klein zu halten. Ein einziger früh erkannter Feuchtigkeitsschaden macht das Gerät vielfach bezahlt.

© RA Ulrich Dähn, Bad Hersfeld, Seilerweg 10, 10-2021

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