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Tankflasche oder lieber nicht?

Üblich ist die Mitnahme von grauen Tankflaschen, die man einmal kauft und dann gegen die Füllgebühr austauscht. Das geht an jedem Baumarkt, vielen Tankstellen, dem Campinghändler und bei allen Händlern der Freizeitfahrzeuge.

Vorteile der Tauschflaschen:
- weit verzweigtes Netz innerhalb Deutschlands,
- geringer Kostenaufwand für die Anschaffung,
- viele Winterstellplätze bieten Tauschflaschen an, sogar im angrenzenden Ausland.

Nachteile der Tauschflaschen:
- an der deutschen Grenze hört die allgemeine Tauschmöglichkeit meistens auf.
- Habe ich Alugas-Flaschen, wird die Umtauschmöglichkeit bereits innerhalb Deutschlands weiter stark eingeschränkt.

Die Lösung, meint man, seien Tankflaschen, die mit einem einfachen Mechanismus im Gaskasten fest verankert werden, oder noch größere Tanks, die an geeigneten Stellen im oder unter dem Fahrzeug dauerhaft montiert werden.

Vorteile der Tanks:
- man kann an jeder LPG (GPL) Tankstelle innerhalb Europas auftanken, zumindest, wenn der Tankwart schon mal davon gehört hat oder wenn man eine Außenbefüllung hat. Außerdem muss einem vorher jemand gesagt haben, dass man verschiedene Adapter braucht, sonst läuft im Ausland kein Gas durch den Zapfhahn. Außerdem läuft man Gefahr, abgelehnt zu werden; „no bombas“ oder so ähnlich. Die Hinweise auf den Flaschen, dass es “Tanks“ seien, werden nur ungern vom „gemeinen Tankwart“ zur Kenntnis genommen. Was man nicht kennt, befüllt man lieber nicht. Alles schon erlebt.
- Der Gaspreis ist deutlich günstiger, als der Inhalt der Tauschflaschen. Damit holt man zumindest einen Teil der großen Investition wieder rein. Billig ist das Ganze trotzdem nicht, weil die Anschaffung teuer war.

Nachteile der Tanks:
- In der kalten Jahreszeit, wenn die Temperaturen deutlich Richtung Gefrierpunkt gehen, werden die Tanks im nach unten offenen Gasfach natürlich ebenso kalt und damit der Inhalt auch. Dies führt dazu, dass man die Tanks ab ca. 3-5 Grad Celsius nicht mehr komplett leer bekommt. Der ca. 40 % ige Butananteil verdampft dann nicht mehr. Nach der ersten Füllung bleiben ca. 10-15 % ungenutzt im Tank. Um diese Menge kann dann auch nicht nachgetankt werden. Nach dem zweiten „Voll“-Tanken bleiben dann schon 20-25 % im Tank, usw.. Dies kann man ändern, wenn man Gastankstellen findet, die 95/5 Propan/Butan anbieten. Diese Tanken sind aber so selten, dass es meistens eine erhebliche Mühe bedeuten würde, um dort zu tanken. Bedenkt man, dass man im kalten Winter alle 2-3 Tage eine ganze Füllung verheizt, wird die Gasbeschaffung schnell zum Problem.
- Alle 10 Jahre müssen die Flaschen zum TÜV. Die grauen Flaschen auch, nur erledigt sich dies von selbst durch das regelmäßige Tauschen.
- Die Anschaffung liegt bei ca. 350,-€ je 11 kg-Flasche, ohne Außenbefüllung. ist also doch schon erheblich.
- Da LPG kein ursprüngliches Gas ist, sondern aus Öl gewonnen wird („liquid petroleum gas“) enthält LPG Öle, die Propan/Butan so nicht in das Gassystem entlässt. Dies kann zu vermehrter Russbildung führen. Manche haben Probleme damit, andere nicht. Ich kenne das Problem von einem ständig verrußenden Kühlschrank. Abhilfe sollen Sinterfilter vor dem Gasfüllstutzen oder Papierfilter dahinter bringen. Ich nutze einen Filter vor der Secumotion. Das bereitet aber schon geringe Platzprobleme. Muss man probieren.

Die Lösungsmöglichkeiten, die die Branche anbietet, überzeugen mich nicht. Da werden Heizmatten verkauft, um die Tanks aufzuwärmen. Die Heizmatten verbrauchen Strom, was gegen autarkes Stehen spricht. Steht man nicht autark, sondern auf üblichen Winterplätzen, braucht man keine Tankflasche, weil die Platzbetreiber meistens Tauschflaschen oder Adapter mit den landesüblichen Mietflaschen bereit halten. Der Sinn der Tankflasche wird also in Frage gestellt.

Meine Erfahrung führte dahin, dass ich im Winter die Tankflasche einfach nicht mehr nutze. Sie fliegt ab Oktober/November wieder raus. Ich nehme dann mindestens 2 graue Stahlgasflaschen mit, die ich gut tauschen kann. Auf Winterplätzen bringt und holt die Flasche der Platzwart. Sehrt komfortabel; zumal man mit Tankflasche ohnehin nicht zur nächste Tanke käme, wenn man es sich auf dem Stellplatz gut eingerichtet hat und eingeschneit sein sollte.

Will man mit Tank unabhängiger werden, dann vor allem im Sommer, weil sich das Verdampferproblem des Butans nicht stellt. Oder man baut sich einen festen Tank im Doppelboden ein, der beheizt ist, was grundsätzlich möglich und zulässig ist. Dann wird auch auf diese Art und Weise das obige Problem gelöst. Dies setzt einen fachkundigen Einbau, ausreichenden Platz und eine ausreichende Zuladungsreserve voraus. Diese Lösung werde ich anstreben. Die Tankflasche allein ist nur eine ¾ Lösung, leider aber nicht perfekt.


HIER NOCH EIN PAAR LINKS:

http://www.gasfachfrau.de

https://www.wynen-gas.de/beitrag/gastanks-und-tankflaschen.html


VERZEICHNIS VON WINTERTANKSTELLEN:

http://www.gasfachfrau.de/PDF/Tankstellen_Wintercamping.pdf

oder

https://www.wynen-gas.de/gastankstellen-liste.html

© Ulrich Dähn, Rechtsanwalt, Bad Hersfeld, 10-2021, www.wohnmobilrecht.de