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Vorteile und Nachteile der Aufbauten


Noch so eine Glaubensfrage: Alkoven? Teilintegrierten?? Integrierten???


Alkoven Vorteile:

Viel Platz im Aufbau, festes Bett im Alkoven, Alkoven spendet Schatten, man sitzt vorne nicht in der Sonne, preisgünstiger als integriertes Fahrzeug,  serienmäßiges Führerhaus mit Originalteilen, Scheiben im Besonderen, Türen auf beiden Seiten, Crash erprobt, Airbags usw. obligatorisch, ausgereifte Technik des Chassis bis zum Aufbau, alles Großserienstand.
Gute Zugänglichkeit des Motorraumes.
Für Wintercamping dann sehr gut geeignet, wenn eine komplette Abtrennung zum Führerhaus vorgesehen ist und der Alkoven mit Lattenrost und Extra-Heizung gut erwärmt wird. Führerhaus bleibt dann komplett kalt, stört aber die Nutzer im Wohnaufbau nicht. Beste Lösung, wenn es das sein soll.

Alkoven Nachteile:

Hohe Aufbauten, aktuell durch die größeren Alkoven oft auch über 3,20 m Höhe, ab welcher der ADAC nicht mehr Huckepack nimmt; siehe die Schutzbrief-AGB, bestimmte Durchfahrten nicht mehr möglich, Alkovenecken müssen im Auge behalten werden, Anstoßgefahr, vor allem bei großen Überhängen, höhere Überdachungen nötig, passt nicht in „jede“ Garage, keine Isolierung des Führerhauses, keine isolierten Scheiben, keine Dämmung der Karosserie, Nachteil, wenn keine Abschottung vorgesehen oder Führerhaussitze zum Wohnen mit einbezogen werden, höherer Luftwiderstand, höherer Schwerpunkt, Viel Aufwand für warmen und kondensatfreien Alkoven erforderlich, geringe Sitzhöhe im Alkoven die Regel, jedenfalls im Vergleich zu Heckbetten, Leiter oder ähnliches erforderlich, für unbeweglichere Menschen schwieriger zu erreichen.


Teil-Integrierte:

Hier kann zunächst fast vollständig auf den Alkoven verwiesen werden.
Unterschiede:

Vorteile zusätzlich:
Geringerer Luftwiderstand, geringere Verlagerung des Schwerpunktes nach oben, noch preisgünstiger als Alkovenmodelle, große Bandbreite mit sehr vielen Grundrissen.

Nachteile zusätzlich:
Fast immer wird das Führerhaus für Wohnzwecke mit einbezogen. Für Wintercamper ist das also eher ungeeignet, da komplett nicht isoliert, oder man verhängt sich mit Isomatten, sitzt also im Dunkeln und sorgt zusätzlich für warme Füße im kaum isolierten Führerhaus, Kondenswasser-bildung im Führerhaus obligatorisch.


Integrierte oder Liner:

Wo die Grenze zwischen Integriertem und Liner verläuft ist mir nicht ganz klar und auch ziemlich egal, da Nachfolgendes für alle gilt:

Vorteile:
Großes Raumgefühl, große Panoramarundumsicht, jedenfalls ohne Verdunklung oder Isoliermatten, optimale Raumausnutzung, meistens unter Einbeziehung der Fahrerhaussitze.

Nachteile:
Teuer, keine Crashtests, von lächerlichen 30 km/h-Versuchen abgesehen, oft sehr unzugängliche Motortechnik, teilweise sind für Wartungsarbeiten bereits Demontagen erforderlich (ganze Vorderachsen müssen bei manchen Modellen raus), selbst Öl nachfüllen kann Probleme bereiten, erhöhter Wartungsaufwand und damit erhöhte Kosten, fast nie Beifahrertüren, oft keine Fahrertüre, Verwindungs-, Klapper-, Knirsch-, und Rappelneigung, wenn nicht wirklich gut gebaut, oft Hubbett im Frontbereich, dort wo es am kältesten ist, Hubbetten nicht beheizt, bis sie heruntergelassen sind („kaltes Nest“), kaum ausreichende Heizungskonzepte, um ohne isolierte Seitenscheiben und mit einfachverglaster Frontscheibe wohlige Wärme im Frontbereich zu erzeugen, dadurch Kondenswasserneigung weit verbreitet, Heizungsausströmer im Frontbereich serienmäßig Mangelware, gilt für Luft- und für Wasserheizungen, Konvektoren an der Frontscheibe ohne zusätzliche Booster oft nicht ausreichend, um große Kälte wirksam abzuhalten und Kondenswasser zu verhindern. Isoliert man das Fahrerhaus mit handelsüblichen Alumatten, sitzt man im Dunkeln, Panoramasicht gleich null, Bei Hitze großer Treibhauseffekt, während der Fahrt kaum zu vermeiden. Im Stand kann man sich abschotten, sitzt aber wieder im Dunkeln, Panoramaeffekt wieder gleich null, schwere Aufbauten die Regel, meistens gut ausgestattet, daher oft hoffnungslos überlastete Vorderachsen, Nachrüstungen oft erforderlich. Um die Vorderachsen überhaupt fahrbar zu machen, oft sehr lange Überhänge hinten mit Aufsetzgefahren. Wenn´s passiert, wird´s teuer. Auf ausreichende Böschungswinkel achten.


Meine Wahl:

Momentan fahre ich einen Alkoven mit perfekter Isolierung. Nach einem Integrierten möchte ich derzeit nicht mehr wechseln. Nachteil: 3,65 m hoch.

 Mein Idealfahrzeug: Alkoven unter 3,20m, aber mit Langbetten und einer Sitzhöhe über Bettkante von mindestens 1 Meter, natürlich perfekt beheizt und belüftet, obwohl keine laute und kalte oder heiße Dachluke vorhanden sein sollte. Da nicht zu bauen und zu kaufen, Mut zum Kompromiss. Die eierlegende Wollmilchsau habe ich für mich noch nicht gefunden.

Entscheiden Sie für sich.

© Ulrich Dähn, Rechtsanwalt, Bad Hersfeld, 10-2021, www.wohnmobilrecht.de

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